Proxmox auf einem Mini PC? NiPoGi AM06 Pro Test!

Der AM06 Pro hat nicht nur mehr als ausreichend Power um Design/Foto/Video Aufgaben zu bewältigen er hat zudem auch noch 2 Netzwerk Ports, 1 x 1gbit und 1 x 2,5gbit was ihn natürlich auch zu einem hervorragenden opnsense Router oder einen Proxmox Hypervisor machen könnte.

Da es sich bei diesem Modell um einen 6 Kern / 12 Threads Ryzen 5 5500U handelt werde ich Proxmox installieren um dann verschiedene VM´s zu testen.

Aktuell gibt es den NiPoGi AM06 Pro bei Amazon für 339,99€ (100€ Rabatt Coupon angewendet) :https://amzn.to/3Ow35aR

Nun aber erstmal zu den

Spezifikationen:

  • AMD Ryzen 5 5500U (6K/12T) Turbo bis 4,0GHz
  • Radeon Vega 7 Grafik
  • 16GB DDR4-3200 im DualChannel
  • 512GB M.2 SSD (2280 NGFF)
  • WiFi 5 & BT 4.2
  • 1 x USB-C, 1 x DP, 1 x HDMI 2.0, 2 x USB3.0, 2 x USB 2.0, 1 x 1gbit LAN, 1 x 2,5gbit LAN, 1 x 3,5mm Audio & 1 x USB-C Stromanschluss
  • TDP 15W
  • Abmessungen: 13,2 x 13,2 x 5cm

Lieferumfang & Design:

Im Lieferumfang wie bei den meisten Mini-PC´s üblich befindet sich nicht recht viel. Das kleine Power Paket selber, ein 2.5Zoll SSD Anschlusskabel, eine VESA Mount Adapter Platte, ein 1m HDMI Kabel & ein Netzteil (65W) mit einem USB-C Port als Anschluss.

Beim Design wurde dieses mal auf einen etwas ungewöhnlichen Power Button gesetzt der auf der vorderen linken Kante angebracht wurde. Zudem wurde darunter eine Status LED verbaut die den dreieckigen Button schön umrandet.

Leider gefällt mir die Material Auswahl nicht wirklich, klar diese ist jetzt nicht wirklich wichtig aber ich denke mir einen Mini-PC mit dieser Leistung hätte man schon in ein Alu bzw. ein etwas hochwertigeres Gehäuse packen können. Die Verarbeitung des Kunststoffmix ist jetzt nicht schlecht jedoch erscheint diese bei manchen Betrachtungswinkeln etwas matt an verschiedenen Stellen.

Die Anordnung der Anschlüsse finde ich aber durchaus gut gewählt. Zudem wurden dem AM06 Pro auf der Unterseite Standfüße aus Gummi spendiert.

An der Unterseite sowie auf der Rückseite wurde auch an eine ordentliche Belüftung gedacht.

Im innern kommt dann die meiner Meinung nach sehr ordentliche Technik zum Vorschein. Nachdem die 4 Schrauben an der unteren Abdeckung gelöst wurden kann man diese herunterziehen.

Hier befindet sich dann der Arbeitsspeicher im Dual Channel Mode. Im Werkszustand sind hier 2 x 8GB DDR4 3200 (16GB) verbaut, diese können auf max. 2 x 32GB aufgerüstet werden.

Als Speichermedium wurde hier eine 512GB M.2 2280 NGFF gewählt welche bis zu 2TB erweitert werden kann. Falls das aber immer noch nicht reicht hat hier NiPoGi bei dem AM06 Pro einen 2.5 SSD Adapter mitgeliefert. Dieser wird ganz einfach mittels des Flachkabel Anschlusses mit dem Motherboard verbunden, am Boden bzw. der unteren Abdeckung wird dann die SSD verstaut.

Unter dem M.2 Steckplatz befindet sich das WiFi & Bluetooth Modul. Leider wurde hier noch ein WiFi 5 und BT 4.2 verbaut. Hier hätte ich mir dann doch schon WiFi 6 und BT 5 gewünscht. Jedoch ist natürlich auch dieses Modul für “normale” Aufgaben ausreichend.

Test & Benchmarks:

Hier nun erstmal Geekbench 6 und Cinebench R23

Da es sich hier um einen Ryzen 5 5500U handelt kann man diesen auch ein bisschen modifizieren bzw. hochschrauben 😉

Dazu gibt es ein sehr einfach anzuwendendes Tool, AMD APU Tuning Utility: https://amdaputuningutility.com/

Nachdem diese installiert ist kann man ganz einfach die “gewünschte” Leistung im Menü des Programms einstellen, dieses wird dann jedesmal nach dem hochfahren des Computers neu ausgeführt.

Nachdem ich als Einstellung – Performance gewählt habe konnte ich bei Cinebench R23 diesen Wert erreichen.

Das ist schon ein enormer Sprung von 20,72% !! Das beste daran das ganze läuft Stabil und ohne Überhitzen oder sonstiges.

Der Stromverbrauch sieht dann wie folgt aus:

Idle: 8 – 11W

normales Arbeiten: 8 – 25W

Cinebench R23: 50 – 67W

Wer meine anderen Tests zu den Mini-PC´s gelesen hat weis dass ich auch gerne einen Praxistest mit Adobe Premiere Pro mache.

In Premiere Pro 2023 habe ich dann einen 5 minütigen 4k, 30Frames Clip eingefügt, 4 mal geschnitten, 2 x Geschwindigkeit auf 50% & 125%, 2 x Colorgrading mit versch. Filtern. Die Bearbeitung war immer noch flüssig. Zudem habe ich dann diesen Clip auf dem NiPoGi AM06 Pro und auf meinem Arbeitsrechner exportiert. Beides in 4k, 30Frames, Videolänge: 4min

Exportzeit:

  1. NiPoGi AM06 Pro: 09min 08sec
  2. Arbeitsrechner (i9 10900k, 64GB, Sapphire RX 6900XT): 4min 08sec

Dieses Ergebnis ist wirklich nicht übel und man kann den AM06 Pro auf jeden Fall zum richtig Arbeiten nutzen.

Games:

Hier noch ein paar FrameRates bei Spielen die ich gerne Teste.

Proxmox:

Die Installation geht denkbar einfach. Ich habe mir mit dem Raspberry Pi Imager einen Proxmox 7.4 Installations Stick gemacht und diesen dann einfach in den AM06 Pro gesteckt. Dann beim booten ein paar mal auf die F9 Taste gedrückt und den USB Stick als Boot Laufwerk ausgewählt. Nachdem dann die Installation abgeschlossen war konnte ich schon auf die dazugehörige IP Adresse unter dem Port 8006 zugreifen. Der Benutzer ist dabei root und das bei der Installation gewählte Passwort.

Zum testen habe ich die Werksseitig verbaute M.2 SSD einfach mit einer leeren 256GB M.2 SSD ausgetauscht.

Jetzt habe ich die aktuelle Debian iso heruntergeladen und auf den local(pve) Storage hochgeladen um nun die erste Virtuelle Maschinen erstellen zu können.

Die erste VM habe ich dann openHAB genannt da ich dort openHABian auf Debian installieren werde. Specs sind hier: 4 x CPU, 4096MB RAM, 32GB Festplatte.

Die Installation von Debian hat ca. 4min gedauert, dass ist schon wirklich sehr flott. Zudem werden im Idle und durch die Standard Installation mit nur SSH Server und den Standard Systemwerkzeugen fast keine Ressourcen gebraucht.

Jetzt bleibe ich gleich in der Konsole und installiere mit ein paar Befehlen openHABian auf Debian.

Zuerst wechseln wir zum Benutzer root falls das noch nicht geschehen ist.

sudo bash

dann machen wir ein update mit :

apt-get update

und installieren git

apt-get install git

jetzt laden wir uns die benötigten Dateien herunter, verlinken diese und erstellen eine config datei

git clone -b openHAB3 https://github.com/openhab/openhabian.git /opt/openhabian
ln -s /opt/openhabian/openhabian-setup.sh /usr/local/bin/openhabian-config
cp /opt/openhabian/build-image/openhabian.conf /etc/openhabian.conf

und nun installieren wir das ganze mit

openhabian-config unattended

Und schon könnt Ihr euer openHAB System unter der zugehörigen IP Adresse erreichen.

Als nächste VM installiere ich dann das aktuelle Ubuntu 23.04 Desktop. Nachdem die Ubuntu iso hochgeladen wurde können wir wie oben eine VM erstellen. Jetzt wähle ich als Spezifikationen wieder 4xCPU, 8192MB RAM, 32GB Speicherplatz aus.

Auch hier war die Installation wirklich flott, ca. 8min.

Beide Virtuelle Maschinen laufen flüssig und ohne Probleme. Wie Ihr oben im Bild sehen könnt werden auch nur ca. 11% der CPU und 46% des Arbeitsspeichers benutzt. Klar bei höherer Belastung innerhalb der VM´s geht das natürlich nach oben aber ich denke dabei ist nur der Arbeitsspeicher ein Problem und dieser kann ja bis max. 64GB erweitert werden.

Fazit:

Neben dem Gehäusematerial habe ich nichts am NiPoGi AM06 Pro auszusetzen. Ich finde es schon Wahnsinn was man in so eine kleine Box packen kann, wenn mir das mal jemand vor 2-3 Jahren erzählt hätte, hätte ich es nicht geglaubt 😉

Ich denke für den Preis und dieser Ausstattung ist das nicht nur etwas für den “normalen” Desktop PC Nutzer, sondern auch für all diejenigen die etwas anspruchsvollere Arbeiten verrichten wollen. Ein riesiger Vorteil meiner Meinung nach sind die 12 Threads mit denen man ohne Probleme in Proxmox arbeiten kann.

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