ACEMAGIC AD08 – Ein Wolf im Schafspelz?

Vor kurzen wurden zwei neue Mini PC´s von ACEMAGIC vorgestellt einmal der AM08 Pro und der hier getestete AD08.

Beide PC´s sind äußerlich Identisch jedoch unterscheiden sie sich in den Spezifikationen und der damit verbundenen Anwendung erheblich. Für wen der AD08 gedacht ist und wie er sich im Alltagstest schlägt, könnt Ihr hier nachlesen.

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ACEMAGIC Website: https://www.acemagic.com/collections/gaming-mini-pc/products/ace-am08-pro-amd-ryzen-9%E2%84%A2-6900hx

Spezifikationen:

  • Abmessungen: 19 x 15 x 8cm, 2,25kg
  • Prozessor: Intel Corel i9 11900H 8 Kerne 16 Threads , 2.50GHz max. 4.90GHz
  • GPU: Intel UHD Graphics
  • Arbeitsspeicher: 2 x 8GB DDR4 SDRAM (erweiterbar auf max. 64GB)
  • Festplatte: 512GB NVMe (max. 2TB) zusätzlich 1 x SATA SSD Steckplatz
  • Konnektivität: 4 x USB 3.0, 2 x HDMI, 1 x USB-C, 1 x 3,5mm Audio/Mic, Bluetooth 5.2, WiFi6 E
  • 45W TPD
  • Betriebssystem vorinstalliert: Windows 11 Pro

Lieferumfang & Design:

Der Lieferumfang beim AD08 fällt dieses mal sehr minimalistisch aus. In der schönen Verpackung befindet sich “nur” der Mini PC, ein 19V (119.7W) Netzteil inkl. Kaltgerätestecker (die komplette Kabellänge: Netzteil + Kaltgerätestecker beträgt dabei 2,5m), ein 70cm langes HDMI Kabel und die Bedienungsanleitung die im meinem Fall aber zu einem anderen MiniPC gehört 😉

Wie bei bisher allen ACEMAGIC bzw. NiPoGi Mini PC´s gefällt mir die Verarbeitungsqualität gut. Der Kunststoffmix sowie alle Aussparungen, Anschlüsse und Brandings wurden sauber verarbeitet und machen einen hochwertigen Eindruck. Aber wie schon des öfteren bemängelt würde ich mir hier einfach eine äußere Hülle aus Aluminium wünschen was natürlich nicht nur das Design sonder auch die Kühlleistung um ein weiteres Stück verbessern würde.

Was mir persönlich sehr gut gefällt ist die RGB LED Beleuchtung auf der Oberseite und der Seite des MiniPC´s. Die seitliche Beleuchtung wird hier über die RGB DDR4 RAM Riegel gesteuert wobei die obere LED Leiste mittels Stecker mit dem Mainboard verbunden ist. Klar eine bunte Beleuchtung wie diese ist nicht jedermanns Sache aber zur not kann man die LED´s auch bequem über die vorinstallierte Software deaktivieren.

Bei dem ACEMAGIC AD08 gibt es zwei bzw. drei Besonderheiten in dieser Kategorie von PC´s. Und zwar wurde hier ein gänzlich neues Design gewählt. Der AD08 kommt nicht wie üblich bei MiniPC´s in einem Box Design daher, sonder ähnelt eher einer Playstation 5. Mir persönlich gefällt dieser Formfaktor sehr gut, leider gibt es aber hier nicht mehr die Möglichkeit den PC auf der Rückseite eines Monitors zu befestigen. Eine weitere Besonderheit stellt der Drehregler auf der Oberseite des AD08 dar. Hier kann zwischen Silent, Auto & Performance Mode gewechselt werden. Zudem wurde auch hier ein LED Indikator verbaut der dann den eingestellten Mode mit blau, grün oder rot darstellt. Wie bzw. was das in der Praxis bedeutet könnt Ihr weiter unten nachlesen.

Als dritte Besonderheit will ich die Upgrade Funktion hervorheben. Durch das Design ist es ohne Probleme möglich den Arbeitsspeicher zu erweitern oder auszutauschen. Ebenso ist ein tauschen bzw. erweitern der Festplatte im Handumdrehen erledigt. Dazu entfernt Ihr einfach die rechte Seite des Gehäuses, diese ist mit zwei Magneten befestigt.

Um das Innere inkl. WiFi/BT Modul (RTL8852BE) erreichen zu können müsst Ihr noch 5 kleine Schrauben lösen und dann die Kunststoffabdeckung entfernen.

Test & Benchmarks:

Wie immer hier der Geekbench 6 und Cinebench R23 Test.

Alltagstest & für wen ist der AD08 gedacht?

Wie oben schon beschrieben gibt es von ACEMAGIC den AM08 Pro und eben hier den AD08. Der AM08 Pro mit AMD Spezifikation findet sich eher in der “leichten-mittleren” Gaming Sparte wobei der AD08 dafür eher weniger geeignet ist. Ich verwende den AD08 zum Beispiel als zweiten Desktop PC. Auf diesem werde ich Programmieren, Videos bearbeiten/schneiden, Grafiken erstellen usw. Außerdem wird darauf auch Docker laufen. Natürlich würde z.b. Proxmox mit einigen Virtuellen Maschinen ohne Probleme auf dem AD08 laufen da durch die 8 Kerne/16 Threads und 16GB RAM einiges an Reserven zur Verfügung stehen.

Wie zu erwarten stellen normale Office Arbeiten wie Word, Excel, e-mails, browsen im Web und YouTube in 4k keinerlei Probleme dar. Ebenso das bearbeiten bzw. das erstellen von verschiedenen Grafiken im Adobe Illustrator oder Photoshop laufen flüssig und ohne Wartezeiten.

Wer meine anderen Tests zu den Mini-PC´s gelesen hat weis dass ich auch gerne einen Praxistest mit Adobe Premiere Pro mache.

In Premiere Pro 2023 habe ich dann einen 5 minütigen 4k, 30Frames Clip eingefügt, 4 mal geschnitten, 2 x Geschwindigkeit auf 50% & 125%, 2 x Colorgrading mit versch. Filtern. Die Bearbeitung war immer noch flüssig. Zudem habe ich dann diesen Clip auf dem ACEMAGIC AD08 und auf meinem Arbeitsrechner exportiert. Beides in 4k, 30Frames, Videolänge: 4min

Exportzeit:

  1. ACEMAGIC AD08: 09min 37sec
  2. Arbeitsrechner (i9 10900k, 64GB, Sapphire RX 6900XT): 4min 08sec

Dieses Ergebnis ist nicht übel und der AD08 reiht sich auf Platz 2 knapp hinter dem AM06 Pro ein, dieser war um knappe 29sec schneller was natürlich auch an der stärkeren AMD GPU liegt. Das bearbeiten bzw. das schneiden macht mit dem AD08 auf jeden Fall spaß, man hat keine Ruckler oder sonstige Probleme. Ein kleines “Problem” gibt es jedoch. Der AD08 geht beim exportieren im Performance Mode in die Thermische Kern Drosselung. Das stellt jetzt grundsätzlich kein Problem dar, jedoch könnte der kleine Mini PC bei besserer Kühlung wesentlich mehr Leistung und somit auch kürzere Export Zeiten schaffen. Evtl. werde ich mir mal die Kühlpaste bzw. Kühlpads genauer anschauen.

Der Spitzenstromverbrauch lag beim Export bei ca. 78W.

Spiele habe ich garnicht erst getestet da der AD08 einfach nicht dafür gemacht ist und man auch schon bei den Benchmarks erahnen kann das er in dieser Sparte nicht wirklich gut abschneidet.

Wie oben schon beschrieben befindet sich am AD08 ein Drehregler an dem zwischen Silent – Auto – Performance Mode gewechselt werden kann.

Der Silent Mode stellt die Leistung des Mini PC´s und den damit verbundenen Verbrauch etwas zurück wodurch auch der Lüfter bzw. die Lautstärke reduziert wird. Lautstärke 10-20dB Stromverbrauch: 20Watt

Der Auto Mode passt die Leistung (Prozessorgeschwindigkeit, Lüfter & Stromverbrauch) automatisch an die Anforderungen beim arbeiten an. Lautstärke: 20-50dB Stromverbrauch : 20-65Watt

Im Performance Mode gibt der AD08 die volle Leistung frei, was dann natürlich zu einem höheren Stromverbrauch und Lüfterlautstärke führt. Lautstärke: 40-50dB Stromverbrauch max: 78Watt

Fazit:

Der ACEMAGIC AD08 hat neben einen super schönen Design auch noch einiges mehr zu bieten, jedoch ist er nicht für jeden Anwendungsbereich gedacht. Die eher schwache interne GPU liefert zum Beispiel bei Spielen eher mittelmäßige bis schlechte Performance. Dafür kann der Mini PC bei rechenintensiven Anwendungen wie z.b. das kompilieren von Software oder das betreiben von Virtuellen Maschinen glänzen. Die Konnektivität würde ich als Standart bezeichnen, hier hätte ich mir evtl. statt einem 1Gbit Ethernet Port einen 2.5Gbit Port gewünscht. Ebenso wäre ein weiterer USB-C Anschluss auf der Rückseite von Vorteil. Jedoch komme ich auch so mit den verbauten Anschlüssen sehr gut zu recht.

Die sehr einfach Möglichkeit einen Arbeitsspeicher auszutauschen oder eine zusätzliche Festplatte zu installieren gefällt mir sehr gut und trägt natürlich auch dazu bei in Zukunft immer noch up to date zu sein.

Falls Ihr vorhabt den AD08 nicht als Gaming PC sondern als Workhorse zu verwenden, kann ich diesen auf jeden Fall empfehlen.

Ein Gedanke zu “ACEMAGIC AD08 – Ein Wolf im Schafspelz?

  1. Hallo BangerTech.
    Ich habe heute über Amazon den Acemagic AD08 Intel erhalten und möchte gern wissen,
    welchen Festplattentyp ich upgraden kann. Intern ist ja eine M.2 512GB verbaut, die (wie ich hoffe) Windows 11 vorinstalliert hat. Es wird über Internet in den technischen Daten max. 2TB zum upgrad angegeben. Ist dieser Wert nun für die M.2 SSD oder für den weiteren Steckplatz, der mir nicht klar angegeben ist?
    Wie viel TB kann man wo anstecken und ist der 2. Steckplatz eine SATA SSD?

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