ACE MAGICIAN T8Plus Mini PC als SmartHome Server

Da der Lieferengpass bei Raspberry´s immer noch besteht bzw. die Preise der Pi´s immer noch recht hoch sind müssen gute Alternativen her.

Hier gibt es natürlich ältere Industrie Server, gebrauchte Thin Clients oder ältere Desktop PC´s, jedoch gibt es bei allen ein Problem und zwar der Stromverbrauch.

In diesem Beitrag stelle ich Euch einen wirklich winzigen Mini PC aus dem Hause AceMagician vor, den T8Plus.

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Hersteller Webseite: https://acemagicians.com/

Dieser bietet sich, neben der kompakten Bauweise, auch durch die 2 x 1Gbit Ethernet Ports, als super pfSense Firewall an. Zudem liegt der maximale Stromverbrauch bei 15Watt, wobei diese meiner Erfahrung nach nie wirklich erreicht werden.

In diesem Beitrag verwende ich den T8Plus als SmartHome Zentrale um openHAB, HomeAssistant und Docker zu betreiben und verschiedenen Leistungstests durchzuführen.

Technische Daten:

Abmessungen: 8,9 x 8,9 x 4,3 cm , 203g

Prozessor: Intel Alder Lake N95 (12th gen)

Prozessorgeschwindigkeit: 3,4 GHz

Kerne: 4C / 4T

Arbeitsspeicher: 8GB DDR DRAM (fest verlötet)

Festplatte: 256GB M.2 SSD 430S

Anschlüsse: 3 x HDMI 2.0 max 4k 60Hz , 2 x Gigabit Ethernet, 3 x USB 3.0, 1x 3.5mm Audioport, 2,4/5g DualBand WiFi, Bluetooth 4.2

Betriebssystem vorinstalliert: Windows 11 Pro

Stromverbrauch (bei Volllast): 15W

Design:

Das Design würde ich als schön einstufen, es erinnert ein bisschen an den Apple MacStudio wobei man diese Geräte natürlich nicht miteinander vergleichen kann 😉

Als Material wurde hier ein Silber lackierter Kunststoff verwendet was vom Anschein her wirkt wie Aluminium, ich hätte mir aber trotzdem eine echte Aluminium Hülle gewünscht.

Auf der Vorderseite befindet sich nur der An/Ausschalt Button, links 3 x HDMI 2.0 Anschlüsse, rechts 3 x USB 3.0 Anschlüsse und hinten der 12V Power Anschluss die 2 x 1Gbit Ethernet Ports, ein 3,5mm Audio Anschluss für Mikrophon und Lautsprecher und eine Sicherungslasche.

Zudem befindet sich unter den Anschlüssen der Auslass Kanal des Lüfters. Auch hier sind Parallelen zum MacStudio zu erkennen.

Um eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten wird hier die Luft von unten angesaugt dann über einen großen Kupferblock auf den Prozessor und dem Arbeitsspeicher verteilt und dann nach hinten mittels eines kleinen Radial Lüfter ausgeführt. Das funktioniert auch wirklich sehr gut und ich konnte auch bei Stresstests keinerlei Überhitzung feststellen. Zudem ist der Lüfter angenehm leise, man hört diesen eigentlich so gut wie nie.

Um ins Innere des T8Plus zu gelangen müssen unten vier kleine Schrauben gelöst werden um dann äußere Abdeckung zu entfernen. Darunter befindet sich eine zweite Abdeckung, diese hält die Elektronik bzw. das Mainboard an seinem Platz. Auch diese wird mit 4 kleinen Schrauben gelöst.

Nun kommt das Herzstück bzw. die eigentliche Elektronik zum Vorschein. Auf dem Board selber befindet sich oben die M.2 SSD im 2242 Formfaktor (42mm) und darunter die WiFi/Bluetooth Karte (RTL8821CE) welche zwei Antennen hat. Zudem befindet sich noch die angeschlossene CMOS Batterie am Gehäusedeckel.

Auf der Unterseite der Platine befindet sich der Kupferblock samt Kühler. Darunter der Prozessor und der “leider” verlötete Arbeitsspeicher. Somit ist es leider nicht möglich den Arbeitsspeicher auszutauschen oder zu erweitern.

Das mitgelieferte Netzteil liefert mit 12V und 2.5A ausreichend Strom.

Ein weiteres coole Feature ist die VESA Montage. Der mitgelieferte Adapter wird einfach an einen Bildschirm angebracht um dann den AceMagician T8Plus einklicken zu können. Der MiniPC hängt dann ganz einfach auf der Rückseite des Bildschirms was natürlich einen sehr aufgeräumten Schreibtisch mit sich bringt.

Betrieb:

Als Betriebssystem wurde Windows 11 Pro schon vorinstalliert und auch aktiviert. Somit heißt es hier, nur einstecken Benutzer anlegen und loslegen.

Tests:

Windows im Leerlauf (AnyDesk ist geöffnet) :

Geekbench:

Zum Vergleich ein Raspberry Pi 4 mit 8GB RAM:

Wie Ihr sehen könnt sind die Werte wirklich nicht schlecht und das alles mit max. 15W Stromaufnahme.

Jedoch benötigt Windows 11 alleine schon 25-40% Arbeitsspeicher und ca. 6-10% CPU.
Ich habe dennoch VirtualBox installiert und dort 3 Virtuelle Maschinen erstellt.

  1. Debian mit Docker & Docker-Compose – 2 Container : Portainer & MQTT Broker
  2. Debian mit openHABian – hier läuft meine aktuelle openHAB Instanz mit knapp 160 Things & einige Regeln und Szenen
  3. HomeAssistant OS – hier läuft ebenfalls ein komplettes System mit ebenfalls ca. 160 Devices, einigen Regeln und als Dashboard ein Floorplan, eine Mobile Seite und ein Energy Dashboard

Es ist auf jeden Fall möglich alle drei VM´s zu betreiben jedoch wird die Bedienung von Windows selber dann etwas träge.
Zudem war es mir z.b. für die Virtuelle Maschine von HomeAssistant nicht möglich das interne Bluetooth Modul an die VM durchzureichen, weshalb ich einen zusätzlichen USB Bluetooth Dongle benötigte.

Die CPU ist hier definitiv nicht das Problem sonder eher die 8GB RAM die dann für solche aufgaben, Windows 11 Pro mit laufenden AnyDesk – VirtualBox mit 3 laufenden VM´s jeweils mit 2GB zugeteilten Arbeitsspeicher, einfach zu wenig sind.

Hier könnte man natürlich die 2GB pro VM reduzieren jedoch laufen diese dann evtl. nicht mehr wirklich flüssig.

Ich habe mich dazu Entschieden einfach mal ein anderes kleineres Betriebssystem auszuprobieren. Dazu habe ich mir eine weitere M.2 SSD von Transcend mit 256GB geholt.

Darauf habe ich dann Lubuntu 22.04 installiert. https://lubuntu.me/

Hier wird dann Betriebssystemseitig auch nur ca. 5-8% Arbeitsspeicher und ca. 1-5% CPU benötigt.

Hier habe ich dann ebenfalls das selbe Setup installiert.

VirtualBox:

  1. Debian mit Docker & Docker-Compose: 2 Container am laufen, Portainer & MQTT Broker
  2. Debian mit openHABian – hier läuft meine aktuelle openHAB Instanz mit knapp 160 Things & einige Regeln und Szenen
  3. HomeAssistant OS – hier läuft ebenfalls ein komplettes System mit ebenfalls ca. 160 Devices, einigen Regeln und als Dashboard ein Floorplan, eine Mobile Seite und ein Energy Dashboard

Hier ist die CPU sowie auch die Arbeitsspeicher Auslastung wesentlich geringer und man kann in Lubuntu normal arbeiten da ja noch Systemreserven (ca. 1,8GB) verfügbar sind.

Wie Ihr sehen könnt stellt dieses Setup unter Lubuntu keinerlei Probleme dar, evtl. könnte man die Docker VM noch auf 1 – 1,5GB reduzieren dann würde man sich noch einmal 500MB Arbeitsspeicher sparen und man hätte noch Reserven für eine vierte virtuelle Maschine.

Fazit:

Ich denke für den Preis ist der AceMagician T8Plus ein sehr guter MiniPc mit guter Ausstattung. Klar der Arbeitsspeicher könnte etwas mehr sein aber das kommt auch immer auf den Anwendungszweck und eben dem Preis an.

Von der Verarbeitungsqualität und den Anschlüssen her kann man meiner Meinung nach nichts bemängeln. Jedoch wäre zumindest ein USB-C Anschluss wünschenswert gewesen.

Aber auch hier kommt es auf den Anwendungszweck an. Wenn der T8Plus als pfSense Firewall genutzt wird benötigt man hier nicht zwingend einen USB-C Anschluss 😉

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